Ein Tag ohne lächeln ist der verlohrenste aller tage
Ein Tag ohne lächeln ist der verlohrenste aller tage
Hilfe bei Demenz
Hilfe bei Demenz

Veranstaltung des Demenznetzwerks in Zittau und Ebersbach

    Validations-Grundlagenseminar         

für Angehörige von Menschen mit Demenz:

„Verwandte mit Demenz begleiten

 

Das Familienbüro "Satelit" in  Löbau bietet einen Validations-Angehörigenkurs mit Sabine Erath (Validations-Lehrerin nach Naomi Feil) an. 

Zielgruppe:

Angehörige von hochbetagten Menschen mit der Diagnose Demenz vom Typ Alzheimer bzw. Altersdemenz.

Inhalte:

  • Erfahrungsaustausch mit anderen Angehörigen
  • Verhalten von Menschen mit Demenz verstehen lernen
  • Eigene Bedürfnisse erkennen, den eigenen Wohlfühlbereich definieren
  • Ideen für die einfühlsame Kommunikation mit Menschen mit Demenz entwickeln
  •  

Wo: Tagespflege “Übern Gartenzaun“, Marktstraße 3, 02791 Oderwitz

Jeweils Mittwoch den 04.06, 18.06, 09.07 sowie am 23.07.2025

                                      von 9:30-11:15 Uhr

 

Die Teilnahme ist Dank der Unterstützung des Landkreises Görlitz kostenlos.

 

 

 

DNOL

Demenznetzwerk Oberlausitz

 

In Kopperation mit dem Landkreis Görlitz weiten wir das Netzwerk auf das Gebiet Oberland aus.

Für das Jahr 2025 planen wir wieder intressante Veranstaltungen über die wir Sie an dieser Stelle Informieren..

Wir freuen uns wenn sie uns auch da wieder besuchen.

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Das Team des Demenznetzwerkes Oberlausitz

 

Sächsische Zeitung 18.03.2025

 

Eibauerin lebt mit demenzkrankem Partner

Demenzberaterin Sabine Erath arbeitet mit Betroffenen bei ihnen zu Hause in der gewohnten Umgebung.

 

Am 19. März ist Aktionstag zum Thema Demenz. Ein Paar aus Eibau lebt täglich damit - und wird von Demenzberaterin Sabine Erath unterstützt.

Eibau/Oberlausitz. Hans umklammert seinen großen Kaffee-Pott und schaut interessiert in das kleine Büchlein, das Sabine Erath mitgebracht hat. Gemeinsam sitzen sie am Küchentisch in der großen Wohnküche. Gespannt lauscht er Sabine Erath, die im Buch blättert. Es ist eine Broschüre über Hans‘ Heimatstadt. Hin und wieder erkennt er etwas. Seine Augen leuchten dann und er sagt: „Ja, genau. Da waren wir doch immer!“ Dann nippt er zufrieden an seinem Kaffee.

Der Kaffee ist ein Ritual, wenn Sabine Erath zu Hans und seiner Partnerin nach Hause kommt. Hans kriegt seinen Kaffee-Pott, Sabine Erath ein Glas Wasser. Sie kommt aber nicht zum Kaffeekränzchen. Sabine Erath ist ausgebildete Demenzberaterin, betreut Demenz-Kranke und deren Angehörige. Schon seit 2006 arbeitet die Eibauerin in diesem Beruf, hat mittlerweile ein Team aus vier Mitarbeitern. Aus therapeutischer Sicht hat das mit dem Getränk einen einfachen Hintergrund, erklärt sie. „Demenz-Kranke trinken oft zu wenig. Deswegen bauen wir das gleich mit ein.“

Sabine Erath besucht den 74-Jährigen und seine Lebensgefährtin Ute seit knapp einem Jahr einmal pro Woche zu Hause in Eibau. Ute und Hans heißen eigentlich anders, wollen aber in diesem Bericht gern anonym bleiben.

Lange hat Ute kämpfen müssen, bis sie Klarheit hatte und Hans eine eindeutige Diagnose erhielt. Geahnt hatte sie schon länger, dass etwas nicht stimmt. Vor 25 Jahren lernte das Paar sich kennen. Da kenne man sich mittlerweile gut und merke ja, wenn sich der andere verändert. Am meisten sei es ihr schließlich beim Autofahren aufgefallen, dass ihr Partner immer mehr die Orientierung verlor, erzählt sie. Ute fährt selbst kein Auto, war immer nur Beifahrerin. „Da musste ich ihm dann meistens sagen, wo es langgeht.“

Sie wollte ihren Verdacht bestätigt haben, dass Hans womöglich an Demenz leidet, und sprach die Hausärztin der Familie darauf an. „Sie sagte, das muss ein Neurologe feststellen“, erinnert sich Ute. Das war vor fünf Jahren, gerade als die Corona-Pandemie anfing. „Da gab es ganz andere Probleme, und Neurologen haben wir hier ja auch nicht gerade viele.“ Sie fühlte sich als Angehörige alleingelassen. Als sich die Corona-Lage wieder etwas entspannt hatte, telefonierte Ute so lange herum, bis sie einen Termin im Fachkrankenhaus Großschweidnitz für Hans bekam. Mehrere Tage wurde er dort untersucht - mit der Diagnose Demenz.

Nach Sabine Eraths Erfahrung gibt es zwei typische Verhaltensmuster bei Demenz-Erkrankten. „Manche ziehen sich immer mehr zurück, andere werden aggressiv und beschuldigend gegenüber ihren Angehörigen.“ Hans neigt eher zu aggressiven Reaktionen, vor allem, wenn ihm alles zu viel wird.

Vorige Woche war so ein Tag. Da waren mehrere Handwerker und Dienstleister in der Wohnung, dann noch die Ergotherapeutin. „Ständig hat es geklingelt, und Leute gingen ein und aus. Da ist er ausgeflippt“, erzählt Ute.

Die 62-Jährige kann mit solchen Situationen recht gut umgehen. Sie ist eine resolute Frau, die vieles mit einer guten Portion Humor nimmt und auch mal einen derben Spruch draufhat. „Und ich weiß ja, dass er es nicht so meint.“ Sie sage dann nur „Na, mach ruhig“, wenn er mal wieder damit droht, die Polizei zu rufen.

Aber nicht nur Utes resolute Art, sondern auch die Besuche von Sabine Erath helfen, die Situation für die ganze Familie zu verbessern. „Ich sehe schon Fortschritte. Nach ihren Besuchen ist er entspannter und ausgeglichener. Das hält meist auch zwei, drei Tage an.“

Hans sei sehr bemüht und helfe, wo er noch kann. So kümmert er sich um die beiden Katzen, füttert sie und macht das Katzenklo sauber. „Und er deckt wieder alleine den Frühstückstisch.“

Sabine Erath schafft das mit vielen Gesprächen. „Wir holen den Patienten da ab, wo er gerade ist.“ Meistens ist das in der Vergangenheit oder eben in seiner eigenen Welt. Sabine Erath wendet eine spezielle Kommunkationsmethode an, die Validation. Auf diese Weise findet sie Zugang zu Menschen, die verwirrt oder desorientiert sind - und dadurch eben nicht mehr „normal“ kommunizieren können. Denn oft ist bei Demenz-Patienten auch das Sprechvermögen beeinträchtigt. Oder sie tun Dinge, die ihr Gegenüber überhaupt nicht einordnen kann.

Sabine Erath ist deshalb auch für Angehörige wie Ute eine große Unterstützung. Sie erklärt ihnen, wie sie mit dem Verhalten umgehen können. Trotz der Krankheit entspannt zusammen leben können - das ist das Ziel ihrer Arbeit. Oft sind die Angehörigen bei den Besuchen von Sabine Erath mit dabei. Ute war anfangs sehr skeptisch. Inzwischen aber sagt sie: „Wir haben viel Spaß bei den gemeinsamen Stunden.“

Die Demenzberatung, die in der Regel zu Hause stattfindet, kann über die Pflegekasse abgerechnet werden. „Schon mit Pflegegrad eins ist das möglich“, erklärt Sabine Erath.

Für Ute ist es selbstverständlich, dass sie sich daheim um ihren Partner kümmert. „Er hat mich damals mit meinen Kindern unterstützt, ich war alleinerziehend, als wir uns kennenlernten“, erzählt sie. „Und jetzt helfe ich ihm.“ Aber sie wünscht sich mehr Anerkennung in der Gesellschaft für Menschen wie sie, die Angehörige pflegen. „Ich könnte ihn ja auch in ein Heim geben.“

Auch Sabine Erath hat die Erfahrung gemacht, dass sich Demenz-Patienten daheim in ihrer gewohnten Umgebung am wohlsten fühlen. Aber immer wieder kommt es auch vor, dass Patienten dann doch in eine Einrichtung müssen, weil die Pflege daheim nicht mehr zu bewältigen ist. „Die Angehörigen müssen auch ihre eigenen Grenzen kennen“, sagt die Beraterin ganz klar. Aber auch: „Bei Patienten, die aus der häuslichen Umgebung in eine Einrichtung kommen, beobachten wir oft Rückschritte. Sie ziehen sich zurück.“

Auch deshalb hat es sich die Eibauerin zur Aufgabe gemacht, Familien zu unterstützen, dass Demenzkranke so lange wie möglich zu Hause leben können.

Am 19. März ist landesweiter Aktionstag zum Thema Demenz unter dem Motto „Vergiss?Mein!Nicht“. Symbolisch werden an verschiedenen Orten Vergissmeinnicht-Blümchen gepflanzt. „Menschen mit Demenz sind ein Teil unserer Gesellschaft und dürfen nicht vergessen werden“, heißt es dazu von der Landesinitiative Demenz Sachsen.

 

 

 

Krankenkassen

Meine Leistungen werden von den Pflegekassen bezahlt bereits ab Pflegegrad 1

 

Hilfe bei Demenz

Sabine Erath

Anerkannte Seniorenbetreuung für demenziell Erkrankte

Grenzweg 9

02739 Eibau

Tel.: 03586/365043

und 0162/8601141

Mail: Sabine.Erath@demenzberatung-erath.de

 







 

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